Sinnvoll leben im Alltag

Entwicklungshilfe in Nepal

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Bill Staub

Entwicklungshilfe-Einsatz in Nepal

In den folgenden Zeilen beschreibe ich meinen Einsatz in Kathmandu, Nepal.

Notstand in Nepal

Nepal ist eines der ärmsten Länder auf dieser Erde und leidet stark an den Folgen jahrelanger Unterdrückung und Rivalitäten, sowie der massiven Erdbeben im Jahr 2015. Noch immer sind viele der eingestürzten Häuser nicht wieder aufgebaut oder bereits wieder beschädigt. Die Armut ist gross und viele Familien leben auf der Strasse oder in den Hinterhöfen - ein erschreckendes Bild. Viele Menschen haben keine Perspektive auf eine Verbesserung der Situation und haben deshalb mit schweren Depressionen zu kämpfen.

Dieses Bild habe ich angetroffen, als ich letzten Monat in Kathmandu - der Hauptstatt Nepals - eingetroffen bin. Die grosse Not hat mich zutiefst bewegt und ich bin froh, kann ich mit meinen Einsätzen ein kleines bisschen Gegensteuer geben.

Ganze Familien leben in den kleinen Blechhäuschen
Der Müll stapelt sich an den Strassenrändern

Mit Wort und Tatunterstützen

Ziel der Einsätze in Entwicklungsländern ist für mich immer die Unterstützung und Befähigung von Menschen - wodurch die Situation nachhaltig und multiplikativ verbessert und die Armut effektiv bekämpft werden kann. Auch dieses Mal habe ich mit diesem Fokus gearbeitet und konnte viele Menschen motivieren, befähigen und ermutigen. Während meinem Aufenthalt in Kathmandu konnte ich mit einigen Pastoren und Unternehmern sprechen, unter Anderem auch mit Christen, welche vom Hinduismus konvertiert sind und dadurch von ihrem Unfeld und Familie Verspottung, oftmals auch regelrechte Verfolgtung ertragen mussten. Umso schöner ist es zu sehen, dass dort diverse Gemeinden mit vielen bekennenden Christen entstanden sind.

Bildung und Heimat für Strassenkinder

Wie meist in den armen Ländern, beginnt die Armut schon bei der fehlenden Schulbildung der Kinder. Im Gespräch mit Einheimischen habe ich erfahren, dass die öffentlichen Schulen in puncto Lehrkräfte völlig unterbesetzt und überfordert sind und dadurch die für das spätere Leben notwendigen Lerninhalte nicht, oder sehr ungenügend, vermittelt werden. Eine echte Chance auf dem Arbeitsmarkt haben eigentlich nur Kinder, welche in eine Privatschule gehen - die sich aber natürlich die meisten Nepali nicht leisten können.

Bei meinen Einsätzen in Rumänien und Moldawien war ich schon öfters an öffentlichen Schulen, Universitäten und Kinderheimen und habe wichtige Lerninhalte unterrichten dürfen. In Nepal habe ich am letzten Tag meiner Reise eine von einer Schweizerin gegründete Schule besucht, welche über 200 Strassenkinder aufgenommen hat und für sie sorgt. Dadurch kann für diese Kinder einerseits ein sicheres und liebevolles Umfeld und anderseits eine Schulbildung auf vergleichsweise hohem Niveau gewährleistet werden.

Unterricht mit Schülern der NAG School
Die Kinder haben sich über meinen Besuch gefreut

Beim Besuch in der NAG School konnte ich wichtige Güter wie Hefte, Schreib- und Malstifte mitbringen - ganz zur Freude der anwesenden Kinder und Lehrer. Weiter konnte ich wertvolle Kontakte knüpfen. In einem meiner nächsten Einsätze werde ich an der Schule für SchülerInnen ein Seminar geben.

Berührende Feedbacks und weitere Einsätze

Zu meiner Freude habe ich auch bei diesem Einsatz nebst herzliche Händedrücken, Umarmungen und guten Wünschen auch einige positive Feedbacks erhalten, beispielsweise jenes von Tara. 

"Vielen Dank für Ihre motivierenden Worte. Dank Ihnen konnte ich mein Denken erneuern und wurde im Glauben gestärkt. Ich habe viel gelernt und bin nun bereit, das Wissen einzusetzen und weiterzugeben" - Tara Acary, Kathmandu

Solche Feedbacks und die vielen positiven Eindrücke veranlassen mich, nach der Rückkehr bereits wieder an der Planung der nächsten Einsätze zu arbeiten. Dieses Jahr sind weitere Einsätze in Nepal und Vietnam geplant. Für mich ist es äusserst wichtig zu wissen, dass ein grosser Kreis von BeterInnen und UnterstützerInnen hinter mir und unserer Arbeit stehen.

Vielen Dank für Ihre treue Unterstützung!

Bill Staub